Das Coronavirus hat zwar den gesamten Fußball in Europa ausgebremst, aber hinter den Kulissen laufen trotzdem die Planungen für die kommende Saison. Beim FC Bayern steht dabei vor allem eine Personalie im Blickpunkt: Verlässt Manuel Neuer den Rekordmeister schon im Sommer? Darauf deutet aktuell vieles hin, auch wenn wegen der Zwangspause noch viele Fragezeichen im Raum stehen. Fakt ist, dass Neuer sich im Herbst seiner Karriere noch mal ein Abenteuer vorstellen kann. Die nicht abgesprochene Verpflichtung von Alexander Nübel soll für zusätzlichen Unmut gesorgt haben. Wie zu hören ist, prüft Neuers Berater schon seit Monaten diverse Wechseloptionen. Ein mögliches Ziel soll der FC Chelsea sein.
In der Winterpause platzte die Bombe: Alexander Nübel – das wohl größte Torwarttalent in Deutschland – wird nach der laufenden Saison ablösefrei zum FC Bayern wechseln. Der Deutsche Meister stattete den 23-Jährigen mit einem langfristigen Vertrag aus. Nübel unterschrieb bis zum Jahr 2025 und soll als Nachfolger von Manuel Neuer aufgebaut werden.
Nübel-Verpflichtung hat Neuer verärgert
Kurz nach der Bekanntgabe des Wechsels brodelte die Gerüchteküche: Haben die Bayern tatsächlich eine Einsatzgarantie in den Kontrakt von Nübel eingebaut? Wird Neuer damit gezwungen, schon ab der kommenden Saison auf Pflichtspiele zu verzichten?
In der Tat scheint es ein pikantes Vertragsdetail zu geben, das hat Nübels Berater Stefan Backs zwischen den Zeilen mehrfach bestätigt. “Ansonsten hätte Alex diesen Schritt ja auch nicht gemacht”, so Backs. In der Branche hatte es großes Unverständnis gegeben: Warum sollte sich Nübel jetzt mehrere Jahre komplett auf die Bank setzen?
Die Premier League lockt
Denn was Manuel Neuer plant, ist vollkommen unklar. Der Vertrag des Weltmeisters läuft 2021 aus, bislang hat Neuer alle Angebote zu einer Verlängerung abgeblockt. Der gebürtige Gelsenkirchener ist inzwischen 34 Jahre alt, es wird wohl nur noch einen “großen” Vertrag in der Karriere von Neuer geben. Führt der Weg also ins Ausland?
Aus dem Umfeld von Neuer wird immer wieder kolportiert, dass der Keeper sich schon länger mit einem Wechsel in die englische Premier League beschäftigt. Nach inzwischen neun Jahren beim FC Bayern sei der Wunsch groß, nochmal eine Erfahrung in einer anderen Liga zu machen.
Chelsea hat Interesse an Neuer
Das Problem aus Sicht von Neuer: Die absoluten Top-Clubs auf der Insel haben im Moment keinen Bedarf auf der Torhüter-Position. Der FC Liverpool ist mit Alisson Becker bestens aufgestellt, auch Manchester City (Ederson) und Manchester United (de Gea) haben absolute Weltklasse-Keeper zwischen den Pfosten.
Allerdings halten sich hartnäckige Meldungen, wonach der FC Chelsea großes Interesse an Manuel Neuer haben soll. Der etatmäßige Stammkeeper Kepa ist dort in Ungnade gefallen und gilt inzwischen sogar als teuerster Fehleinkauf der Vereinsgeschichte. Knapp 70 Millionen Pfund hatten die Blues für den Spanier an Athletic Bilbao überwiesen – das ist jetzt zwei Jahre her.
Finanziell wäre der Deal kein Problem
Dank der Finanzkraft von Club-Besitzer Roman Abramowitsch hat der FC Chelsea auch das nötige Kleingeld, um das zweifellos üppige Gehalt von Manuel Neuer zu bezahlen. Denkbar wäre ein Wechsel schon in diesem Sommer – falls das gesamte Transferfenster sich wegen der Corona-Krise nicht verschiebt. Ansonsten könnte Neuer 2021 auch ablösefrei nach London gehen.