Seit gut zwei Wochen steht im deutschen Profifußball alles still, die Bundesliga steckt wegen der Corona-Krise in einer Zwangspause. Offiziell hat die Deutsche Fußball-Liga (DFL) den Spielbetrieb bis zum 30. April ausgesetzt, danach will man gemeinsam mit den Vereinen die Situation neu bewerten. Fest steht, dass die laufende Saison 2019/2020 um jeden Preis zu Ende gespielt werden soll – das haben die Vertreter des Ligaverbands und der Clubs mehrfach und deutlich betont. Hinter den Kulissen wird bereits an einem konkreten Plan gearbeitet, wie etwa ab Mitte Mai die angedachten Geisterspiele durchzuführen wären. Fraglich bleibt, wie die Politik und die Gesundheitsbehörden reagieren werden. Die Bundesliga-Vereine fahren den Trainingsbetrieb so langsam wieder hoch.
Für die Fußballprofis in der Bundesliga heißt es derzeit, sich irgendwie fit zu halten für den Ernstfall. Aktuell kann niemand eine genaue Prognose darüber geben, wann der Spielbetrieb wieder aufgenommen wird. Aber genau für diesen Tag müssen die Spieler bereit sein.
Private Fitnessgeräte für die BVB- und Bayern-Spieler
“Wir dürfen jetzt nicht die ganze Fitness verlieren, die wir uns über Monate aufgebaut haben”, sagt beispielsweise Sebastian Kehl, der Lizenzspieler-Boss von Borussia Dortmund. Der BVB hat deshalb – ebenso wie der FC Bayern – seinen Spielern entsprechende Hometrainer, Spinningräder und Fitnessgeräte in die privaten Häuser und Wohnungen geliefert.
DFL plant Neustart ab Mitte Mai
In dieser Woche haben fast alle Clubs im deutschen Fußball-Oberhaus darauf verzichtet, ihre Mannschaften auf dem Trainingsplatz zu versammeln. Einzig der FC Augsburg absolvierte ein stark reduziertes Programm in kleinen Gruppen.
Inzwischen mehren sich aber die Anzeichen, dass die Vereine jetzt die Intensität wieder verstärken. Gab es hinter den Kulissen vielleicht schon ein Zeichen der DFL? Dort soll man schon relativ genau im Kopf haben, dass der Neustart der Liga ab Mitte Mai beginnen soll. Selbstverständlich ohne Zuschauer in den Stadien und mit einem absoluten Minimum an Personalaufwand.
Bayern-Training ab nächster Woche
Beim FC Bayern prüft man derzeit verschiedene Modelle, um ab der kommenden Woche wieder mit der Mannschaft an der Säbener Straße zu trainieren. Lockere Übungen mit Ball, diverse Einheiten in Kleingruppen, verteilt auf mehrere Plätze – so will man sich langsam wieder an den Normalbetrieb herantasten.
Bremen rüstet sich für viele Englische Wochen
Ähnliche Signale sind aus Bremen zu hören, wo man fest von einer Fortsetzung der Saison ausgeht. “Falls es im Mai weitergehen sollte, kommt auf die Spieler eine enorme Belastung zu. Das wird ein ungewohnter Wettkampf-Rhythmus. Darauf müssen wir uns jetzt vorbereiten, das wird ein steter Aufbau”, so Trainer Florian Kohfeldt.
Bei Werder glaubt man, dass die aktuelle Spielzeit durchgehend mit Englischen Wochen zu Ende gespielt wird – dann vielleicht sogar noch rechtzeitig bis Ende Juni. Für die Bremer geht es dann um den Klassenerhalt, die Tabellensituation ist prekär.
Zurückhaltung an der Säbener Straße
In München ist man da noch etwas zurückhaltender. Wie Insider berichten, wollen die Bayern-Bosse auf keinen Fall ein falsches Signal an die Öffentlichkeit richten. Aktuell hat nicht jeder Verständnis für die Interessen des Fußballs. Die Vorbereitung auf den möglichen Bundesliga-Neustart im Mai werden also eher im Stillen ablaufen.