Bei Borussia Dortmund laufen trotz des Corona-Chaos derzeit die Vorbereitungen für die neue Saison. Wann der Ball wieder rollt, das kann momentan niemand seriös einschätzen. Aber dass Mario Götze dann noch einmal das BVB-Trikot tragen wird, scheint ausgeschlossen. Dem WM-Helden von 2014 droht in Dortmund ein ganz leiser Abschied durch die Hintertür. Der Vertrag des 27-Jährigen läuft Ende Juni aus, eine Trennung ist längst beschlossene Sache. Götze war nicht bereit, seinen Kontrakt zu deutlich geringeren Bezügen zu verlängern. Stattdessen soll der Mittelfeldspieler einen Wechsel in die italienische Serie A angepeilt haben, aber jetzt durchkreuzt das Coronavirus diese Pläne.
Jeder Fußballfan in Deutschland wird diese Szene vor Augen haben: André Schürrle dribbelt sich auf der linken Seite gegen drei Argentinier durch, flankt butterweich nach in den Strafraum, wo Mario Götze den Ball mit der Brust annimmt und volley im Netz versenkt. Dieser Moment am 13. Juli 2014 war gleichzeitig der Höhepunkt in der Karriere des Mario Götze.
Rückkehr zum BVB im Jahr 2016
Das entscheidende Tor in einem WM-Finale zu schießen wie Götze vor sechs Jahren – mehr kann man im Leben eines Fußballers nicht erreichen. Damals war der Mittelfeldspieler gerade mal 22 Jahre alt. Und seit diesem Tag geht es sportlich fast nur noch bergab.
Beim FC Bayern konnte sich Götze in vier Jahren nie richtig durchsetzen. Trotz massiver Proteste der eigenen Fans holten Michael Zorc und Hans-Joachim Watzke den “verlorenen” Sohn dann 2016 zurück zum BVB. Aber auch dieser Schritt muss im Nachhinein als großes – und für den BVB sehr teures – Missverständnis bezeichnet werden.
Keine Chance unter Favre
Götze schaffte es nicht mal ansatzweise, an seine herausragenden Leistungen während seiner ersten Zeit in Dortmund (2009 bis 2013) anzuknüpfen. In dieser Saison geriet der begnadete Techniker dann vollends aufs Abstellgleis. Im Kalenderjahr 2020 gönnte Trainer Lucien Favre dem 27-Jährigen gerade einmal 15 Minuten in einem Pflichtspiel.
Üppiges Jahresgehalt
Trotz der Leistungsdelle hatten die BVB-Bosse allerdings noch vor einigen Monaten entschieden, Götze ein Angebot zur Vertragsverlängerung zu machen – allerdings zu deutlich reduzierten Bezügen. Mit einem Gehalt von geschätzten zehn Millionen Euro pro Jahr gehört Götze bei der Borussia zu den absoluten Großverdienern. Allerdings steht das fürstliche Salär schon lange in keinem Verhältnis mehr zu Götzes sportlichem Wert für die Mannschaft.
Wechsel nach Italien war geplant
Allerdings sah Götze das wohl anders und lehnte das Angebot ab. Schon seit geraumer Zeit steht daher fest: Der ehemalige Nationalspieler wird den BVB im Sommer ablösefrei verlassen. Zuletzt schien ein Wechsel nach Italien immer konkreter zu werden. Lazio Rom und der SSC Neapel sollen Interesse signalisiert haben.
Götze droht Arbeitslosigkeit
Daraus wird aber nun nichts. Das Coronavirus hat den Fußball auf der ganzen Welt fest im Griff – und vor allem Italien ist schwer betroffen. Wann in der Serie A wieder gespielt werden kann, ist völlig offen. Gleiches gilt auch für alle anderen Top-Ligen in Europa.
Das bedeutet für Mario Götze, dass er ab dem 1. Juli 2020 wohl zunächst mal arbeitslos sein wird. Die Vereine haben aktuell alle Transferaktivitäten gestoppt. Kein Club wird in den kommenden Wochen und Monaten wohl neue Spieler verpflichten.