Coronavirus: Bundesliga-Saison steht offenbar kurz vor dem Abbruch!

Simon Schneider | am: 11.03.20
Bundesliga Saison Abbruch
Ein leeres Olympiastadion in Berlin: Das könnte das Szenario für die kommenden Monate sein. Dass die Saison in der Bundesliga noch beendet werden kann, wird immer unwahrscheinlicher. (Foto: Shutterstock.com)

Das Coronavirus sorgt weltweit für Chaos in Politik und Gesellschaft, jetzt wird auch der Profisport in Deutschland massiv von der Pandemie getroffen. In der Fußball-Bundesliga werden am Wochenende wohl sämtliche Partien unter Ausschluss der Zuschauer gespielt. Am Mittwoch wurde bekannt, dass auch beim Match von Union Berlin gegen den FC Bayern wohl keine Fans im Stadion sein werden – der Aufsteiger hatte sich bis zuletzt gegen diese Maßnahme gewehrt. Andere Länder sind da grundsätzlich schon einen Schritt weiter und haben den gesamten Spielbetrieb auf unbestimmte Zeit eingestellt. Dass die Saison in der Bundesliga wirklich zu Ende gespielt werden kann, wird immer unwahrscheinlicher. Auch die Europameisterschaft im Sommer wackelt. Am Montag trifft sich die Führung der DFL (Deutsche Fußball-Liga) mit den Vertretern der 36 Proficlubs zu einem Krisentreffen.

Die Deutsche Eishockey-Liga (DEL) hat am Dienstag bereits eine radikale Entscheidung getroffen. Die laufende Saison ist ab sofort beendet, die Playoffs werden nicht mehr stattfinden. Dadurch wird erstmals in der Geschichte kein Deutscher Eishockey-Meister gekürt. Die Fans sind geschockt.

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Geisterspiele sind keine Dauerlösung

Im Fußball hat man diese Gedanken bislang verworfen, aber der Druck steigt immer mehr. In der Schweiz und in Österreich rollt der Ball schon nicht mehr, dort hat das Coronavirus für eine komplette Unterbrechung der Saison gesorgt. Dass die jeweiligen Meisterschaften noch zu Ende gespielt werden, glaubt inzwischen niemand mehr.

In Deutschland versucht man das Problem derzeit noch mit sogenannten “Geisterspielen” in den Griff zu bekommen. Aber auch das wird keine dauerhafte Lösung sein. Es scheint nur eine Frage der Zeit zu sein, bis sich auch der erste Spieler infiziert – und das hätte weitreichende Folgen.

Spieler von Arsenal bereits in Quarantäne

Das Match zwischen Manchester City und dem FC Arsenal in der englischen Premier League wurde jetzt bereits abgesagt. Der Grund: Arsenal hat vor zwei Wochen in der Europa League gegen Olympiakos Piräus gespielt. Bei deren Präsident Evangelos Marinakis wurde inzwischen das Coronavirus nachgewiesen. Jetzt stehen mehrere Spieler und Offizielle der Gunners unter häuslicher Quarantäne, weil sie nach der Partie direkten Kontakt zu dem Olympiakos-Boss hatten.

Ein ähnliches Szenario ist auch in Deutschland denkbar. Der Redaktion von Sportwetten24 liegt eine interne Mail von Helge Leonhardt vor, dem Präsidenten von Erzgebirge Aue. Dort lässt der Chef des Zweitligisten erahnen, dass sich hinter den Kulissen längst mit dem Abbruch der gesamten Bundesliga-Saison beschäftigt wird.

Aue-Präsident Leonhardt rechnet mit Saison-Abbruch

Wörtlich heißt es in dem Schreiben: “Wenn wir Glück haben, erleben wir am Samstag noch ein Punktspiel zu Hause mit Zuschauern. Wer die Mannschaft in dieser Saison also nochmal im Stadion erleben möchte, sollte die Chance nutzen. Es wird wohl das letzte Spiel mit Fans sein.”

Und dann kommt die entscheidende Passage, in der Leonhardt die Lage wie folgt einschätzt: “Ich gehe davon aus, dass die Saison nicht zu Ende gespielt werden kann. Sobald ein Spieler einer Mannschaft erkrankt, muss das gesamte Team für zwei Wochen unter Quarantäne. Es ist sehr wahrscheinlich, dass sich dann weitere Spieler anstecken. Und dann brechen der ganze Spielplan und der gesamte Spielbetrieb zusammen.”

Wird die EM um ein Jahr verschoben?

Experten rechnen damit, dass sich die Zahl der Infizierten in Europa bis zum Sommer gewaltig vergrößert. Gut möglich, dass diverse Länder ihre Grenzen schließen oder massive Kontrollen einführen. Wie da eine Fußball-Europameisterschaft in zwölf verschiedenen Nationen stattfinden soll, ist kaum vorstellbar. Angeblich gibt es bei der UEFA bereits einen Notfallplan, der eine Verschiebung des Turniers auf den Sommer 2021 vorsieht.

 

Simon Schneider Seit etwa 15 Jahren ist Simon im Sportjournalismus aktiv. Seine Karriere begann bei einem Online-Portal und setzte sie anschließend als freiberuflicher Redakteur bei einem großen Sportverlag, der Sport-Revue, fort. Neben seinem umfassenden Fachwissen im Fußballbereich ist er besonders versiert in den Disziplinen Fußball, Esports und Skisport. In seiner aktuellen Position bei der Sp24 hat er sein Themenfeld um Tennis, MMA und Politik erweitert und ist für das aktuelle Nachrichtengeschehen verantwortlich.

Auch in der Redaktion ist Simon als vielseitiger Wett-Experte bekannt, der eine der höchsten Erfolgsquoten aufweist. mehr lesen