Am vergangenen Dienstag kassierte Borussia Dortmund eine bittere 2:3-Niederlage in Bremen und flog damit schon im Achtelfinale aus dem DFB-Pokal. Und als wenn diese Tatsache für den BVB noch nicht schlimm genug gewesen wäre, gab es am nächsten Tag gleich die nächste schlechte Nachricht: Kapitän Marco Reus hat sich bei der Partie gegen Werder am Muskel verletzt und wird der Borussia mehrere Wochen fehlen. Das ist ein weiterer Rückschlag für den BVB im Kampf um die Saisonziele, auch wenn der Offensivspieler zuletzt komplett außer Form war. Reus wird auch das Hinspiel gegen Paris Saint Germain in der Champions League verpassen – da werden Erinnerungen ans Vorjahr wach.
Die Parallelen sind nicht zu übersehen: Auch im Februar 2019 verabschiedete sich der BVB frühzeitig aus dem Pokal, auch damals hieß der Gegner Werder Bremen. In diesem Match (Dortmund verlor zu Hause nach Elfmeterschießen) verletzte sich Marco Reus – und die Borussia rutschte in eine fatale sportliche Krise.
Dortmund und das Déjà-vu mit Tottenham
Denn der Kapitän verpasste nicht nur wichtige Partien in der Bundesliga, in denen Dortmund ohne Reus jede Menge Punkte verlor. Der Nationalspieler fehlte dem BVB auch im Achtelfinal-Hinspiel in der Königsklasse bei den Tottenham Hotspur. Gegen das Team aus der Premier League war die Borussia sogar leicht favorisiert, in London kassierte der BVB allerdings eine 0:3-Klatsche. Das war im Rückspiel nicht mehr zu reparieren.
Reus verpasst wohl beide Spiele gegen Paris
Ein ähnliches Debakel will die Borussia gegen das Weltklasse-Team von Paris Saint Germain vermeiden. Das erste Kräftemessen mit der Mannschaft von Dortmunds Ex-Trainer Thomas Tuchel steigt am 18. Februar im Signal Iduna Park. Marco Reus wird dann nur von der Tribüne zuschauen können.
In “ungefähr vier Wochen” könne der Kapitän wieder ins Training einsteigen, das gab der BVB in einer offiziellen Mitteilung bekannt. Ob es für den 30-Jährigen damit fürs Rückspiel gegen Paris am 11. März reicht, ist äußerst fraglich.
Reyna ab sofort noch wichtiger
Rein sportlich ist der Ausfall von Reus – zumindest momentan – aber zu verschmerzen. Der Mittelfeldspieler wirkte die gesamte Saison schon irgendwie gehemmt und kommt nicht ansatzweise an sein Top-Niveau heran. Das Pokalspiel in Bremen war dabei ein weiterer Tiefpunkt, die Leistung von Reus war fast schon eine Frechheit.
Die vakante Stelle in der Offensive muss Trainer Lucien Favre jetzt anderweitig besetzten. Der erst 17-jährige Giovanni Reyna spielte gegen Werder nach seiner Einwechslung glänzend und erzielte ein herrliches Tor. Der Youngster dürfte nun noch mehr Spielzeit bekommen.
Brandt rückt auf die Zehn
Ansonsten stehen Favre mit Jadon Sancho, Thorgan Hazard, Julian Brandt, Mo Dahoud und Mario Götze aber noch fünf weitere Alternativen für die offensive Mittelfeldreihe zur Verfügung. Allgemein wird erwartet, dass Brandt – bei der Pleite in Bremen noch einer der besten Borussen – nun auf die Reus-Position in der Zentrale rückt.
Entscheidende Partie in Leverkusen
Wie Dortmund ohne seinen Kapitän (das Amt wird Mats Hummels vorerst übernehmen) zurecht kommt, wird man schon am Samstag in Leverkusen sehen. Das schwere Auswärtsmatch in der BayArena wird richtungsweisend für den gesamten Rest der Saison. Nur mit einem Sieg darf der BVB weiter von der Deutschen Meisterschaft träumen.