Das wird kein schönes Weihnachtsfest für die Fans, Spieler und Verantwortlichen von Borussia Dortmund: Der BVB hat sich zum Abschluss der Hinrunde eine komplett unnötige 1:2-Niederlage in Hoffenheim geleistet und verliert dadurch entscheidenden Boden im Meister-Rennen. Wie schon so oft in dieser Saison verschenkte die Mannschaft von Trainer Lucien Favre eine Führung und stand am Ende mit gänzlich leeren Händen da. Der Frust ist jetzt groß in Dortmund – und die Diskussionen um Coach Favre werden über die Feiertage wieder neue Nahrung erhalten. Wie der BVB diese verkorkste Saison noch retten will, ist vollkommen unklar. Auch wenn die Spieler es nicht hören wollen, aber diesem Team fehlt es ganz offensichtlich an Mentalität und Reife.
Erschreckend war nicht nur der Auftritt der Dortmunder Mannschaft an diesem Abend in Sinsheim, sondern auch die meisten Interviews von Spielern und Funktionären wirkten bedenklich. Da wurden Personalprobleme als Entschuldigung angeführt – und bei vielen Profis hatte man den Eindruck, sie wollten einfach nur noch ganz schnell weg in den Luxus-Urlaub.
Favre ist fassungslos
Eine Ausnahme war da Lucien Favre. Der Trainer geriet fast schon in Rage, als er über die 90 Minuten seines Teams sprach. “Das ist einfach nur Dummheit. Es wäre so einfach gewesen, das zweite oder dritte Tor zu machen. Aber wir machen es immer zu kompliziert und treffen die falschen Entscheidungen. Das ist unglaublich.”
Hoffenheim eigentlich chancenlos
Der BVB hatte bereits am Dienstag beim 3:3 gegen RB Leipzig zwei Punkte verschenkt, jetzt kamen drei weitere dazu – gegen einen biederen und weitestgehend harmlosen Gegner. Von Hoffenheim war offensiv fast über die gesamte Spieldauer nichts zu sehen, die Borussia schien alles im Griff zu haben.
Nur Götze trifft in Halbzeit eins
Aber wer den BVB in dieser Saison schon häufiger beobachtet, der konnte darauf wetten, dass diese Partie noch kippen würde. Dortmund hatte die erste Halbzeit dominiert, aber nicht mehr als das 0:1 durch Mario Götze (17.) zu Stande gebracht. Mehrfach fehlte dem BVB danach die Konsequenz im Abschluss, einmal rettete TSG-Keeper Baumann stark gegen Hazard (32.).
Hummels verletzt sich an der Hand
Eben jener Hazard musste in der Pause verletzt ausgewechselt werden, ebenso wie Abwehrchef Mats Hummels, der sich das Handgelenk schwer geprellt hatte. Lukasz Piszczek und Jacob Bruun Larsen kamen stattdessen aufs Feld – die Qualität beim BVB erhöhten diese beiden Wechsel nicht gerade.
Schulz versagt vor dem Tor
Und trotzdem blieb Hoffenheim sehr passiv. Die Borussia hatte deutlich mehr Ballbesitz und kam mehrfach gefährlich vor das Tor – aber stets wurde der letzte Pass schlampig gespielt (Hakimi) oder der Abschluss war fast schon kläglich (Schulz).
Hoffenheimer Doppelschlag
So kam es, wie es kommen musste: Erst traf Adamyan zum Ausgleich (79.), dann Kramaric zum 2:1-Siegtreffer für Hoffenheim (87.). Selbst in der Schlussphase hätte der BVB noch mehrfach treffen können, stand sich aber immer wieder selbst im Weg.
Wird RB Leipzig Deutscher Meister?
Das Thema Meisterschaft kann man in Dortmund jetzt abhaken, das gab auch Julian Brandt zu: “Damit brauchen wir uns aktuell nicht beschäftigen.” Stattdessen scheint es so zu sein, dass RB Leipzig bis ganz zum Schluss um den Titel mitspielen wird. Falls Sie eine Meisterwette auf Leipzig abschließen möchten, empfehlen wir Ihnen unsere ausführliche Analyse.