Überraschende Wende bei der Trainersuche des FC Bayern München: Nach übereinstimmenden Medienberichten hat der Deutsche Meister sich gegen eine Verpflichtung von Mauricio Pochettino entschieden. Der Ex-Coach der Tottenham Hotspur galt eigentlich als absoluter Top-Favorit und wäre wohl auch die bevorzugte Option von Bayerns Sportdirektor Hasan Salihamidzic gewesen, der mit dem Argentinier schon erste Gepräche geführt hatte. Intern soll Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge aber jetzt sein Veto eingelegt haben. Alles deutet nun darauf hin, dass Interimstrainer Hansi Flick die Mannschaft bis zum Ende der laufenden Saison betreuen wird. Danach wird der FC Bayern alles versuchen, um Thomas Tuchel aus Paris loszueisen.
Zuerst hatte die Bild-Zeitung darüber berichtet, inzwischen ist die Meldung aus mehreren Quellen bestätigt. Eine erste Entscheidung in der Trainerfrage beim FC Bayern ist gefallen – und zwar gegen Mauricio Pochettino. Der 47-Jährige schien nach seinem Rauswurf in Tottenheim lange die logische Lösung zu sein, jetzt haben die Bayern-Bosse die Verhandlungen aber beendet.
Bayern nicht mehr überzeugt von Pochettino
Wie zu hören ist, hat vor allem ein Aspekt gegen Pochettino gesprochen: Er beherrscht die deutsche Sprache nicht. Dies soll aber – im Gegensatz zu früheren Ankündigungen – weiter eine zentrale Bedingung für den neuen Coach sein.
Außerdem hat den Bayern-Verantwortlichen wohl die jüngste Entwicklung bei den Tottenham Hotspur nicht gefallen. Dort hatte Pochettino am Ende eine völlig verunsicherte Mannschaft hinterlassen, der auch jede Spielphilosophie abhanden gekommen war.
Rummenigge träumt weiterhin von Tuchel
Angeblich war auch Bayerns Ex-Trainer Jupp Heynckes in die jüngste Entscheidung gegen Pochettino eingebunden. Der Tripe-Sieger von 2013 soll den Bayern-Bossen geraten haben, bis zum Saisonende auf Hansi Flick zu setzen – und sich dann um Thomas Tuchel zu bemühen.
Tuchel war schon im vergangenen Jahr der erklärte Favorit von Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge, eine Verpflichtung scheiterte aber am Einspruch von Uli Hoeneß. Tuchel ging schließlich zu Paris Saint Germain – und die Bayern holten Niko Kovac. Im Nachhinein vielleicht nicht die glücklichste Entwicklung aus Sicht des FC Bayern.
Wie weit kommt PSG in der Champions League?
Ob Tuchel im Sommer 2020 aber überhaupt verfügbar sein wird, ist noch gar nicht abzuschätzen. Sehr viel wird wohl davon abhängen, wie weit der ehemalige BVB-Coach in dieser Saison mit PSG in der Champions League kommt.
Sollte Paris wie im Vorjahr schon im Achtelfinale scheitern (damals gegen Manchester United), dürfte Tuchel keine Zukunft mehr als PSG-Trainer haben. Dann wäre der Weg für eine neue Aufgabe in München frei. Kommt Tuchel mit Paris aber ins Finale oder gewinnt gar die Königsklasse, wird der 46-Jährige zweifellos in der französischen Hauptstadt bleiben.
Läuft es doch auf ten Hag hinaus?
Sollte der Deal mit Tuchel also platzen, bliebe Erik ten Hag von Ajax Amsterdam als wahrscheinlichste Option. Der Niederländer hat bereits betont, nur bis zum Saisonende bei Ajax im Wort zu stehen. Dass ten Hag im nächsten Sommer ein Angebot der Bayern annehmen würde, gilt also hundertprozentig sicher.
1,53-Quote auf Bayern-Sieg in Gladbach
Ungeachtet der Diskussionen um den nächsten Trainer steht für den FC Bayern am Samstag zunächst mal ein richtungsweisendes Spiel in der Bundesliga an. Der Rekordmeister gastiert beim Tabellenführer in Gladbach und darf sich keine Niederlage erlauben – sonst würde der Rückstand schon auf sieben Punkte anwachsen. Bei Betway sind die Bayern mit einer Quote von 1,53 allerdings klarer Favorit.