Bei Borussia Dortmund gibt es derzeit viele Sorgen, aber das vielleicht größte Problem heißt Jadon Sancho. Die Disziplinlosigkeiten des Mega-Talents werden mehr und mehr zu einer Belastung für den gesamten Club. Sancho sei dabei, das Klima innerhalb der Mannschaft zu vergiften, so heißt es von Insidern. Dem erst 19-Jährigen scheint der Hype um seine Person inzwischen zu Kopf zu steigen, ein spürbarer Hang zur Arroganz hat sich breit gemacht. Vieles erinnert derzeit an den ehemaligen Top-Stürmer Pierre-Emerick Aubameyang, der im Dezember 2018 bewusst seinen Abgang zum FC Arsenal provozierte. Während bei Aubameyang aber zumindest bis zum Schluss die Leistung und die Trefferquote stimmten, war Sancho zuletzt auch sportlich ein Totalausfall. Inzwischen gilt es als wahrscheinlich, dass der Offensivspieler den BVB schon in der kommenden Winterpause verlässt.
Den Tiefpunkt mussten die Fans von Borussia Dortmund am vergangenen Samstag erleben. Und damit ist nicht nur das desaströse 0:4-Resultat beim Auswärtsspiel in München gemeint, sondern der dortige Auftritt von Jadon Sancho.
Der Engländer wurde von Trainer Lucien Favre noch vor dem Ende der ersten Halbzeit ausgewechselt – aus sportlichen Gründen wohlgemerkt. Gerne spricht man in diesen Fällen auch von der Höchststrafe für einen Fußballer.
Katastrophale Leistung in München
Sancho war lustlos über den Platz getrabt, hatte so gut wie jeden Zweikampf verloren und sich üble Ballverluste geleistet. Einer davon führte unmittelbar zum ersten Gegentor und leitete das Debakel für die Borussia ein. Sancho hatte so wenig Präsenz, dass es einem fast so vorkam, als hätte der BVB nur zehn Spieler auf dem Platz.
Motivationsprobleme bei Sancho?
“Das war einfach zu schlecht”, hatte Coach Favre die ungewöhnlich frühe Auswechslung später erklärt, nachdem einige Beobachter vermutet hatten, die Maßnahme habe mit der von Sancho wenige Tage zuvor erlittenen Zerrung zu tun. Aber nein: Physisch war Sancho fit für das Bayern-Spiel, das Problem bei dem Youngster scheint derzeit eher im Kopf zu liegen.
Gegen Gladbach nicht im Kader
Denn der Totalausfall gegen die Bayern kam ja nicht aus dem Nichts, sondern war der besagte Tiefpunkt einer wochenlangen Entwicklung. Wie man hört, kommt Sancho inzwischen so oft verspätet zum Trainung und zu Besprechungen, dass die Verantwortlichen schon gar nicht mehr mitzählen.
Vor dem Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach im Oktober waren die Fehltritte des 19-Jährigen dann auch in der Öffentlichkeit nicht länger zu kaschieren. Sancho war mit über einem Tag Verspätung von der englischen Nationalmannschaft zurückgekehrt und wurde von Trainer Favre dafür aus dem Kader gestrichen.
Mitspieler sind genervt
Einen echten Lerneffekt hat diese Konsequenz bei Sancho offenbar nicht bewirkt. Inzwischen sollen auch die Mitspieler genervt von den Star-Allüren des Offensivspielers sein – und einen weiteren Störfaktor kann der BVB in der derzeit angespannten Lage ganz sicher nicht gebrauchen.
Trennung nach der Hinrunde rückt näher
Intern gibt es nun offenbar Überlegungen, das “Problem Sancho” schon in der Winterpause aus der Welt zu schaffen. Der Marktwert des 19-Jährigen liegt bei geschätzten 120 Millionen Euro – und es gibt genügend Clubs, die sofort bereit wären, diesen Betrag auf den Tisch zu legen.
Sollte die Formkurve des zweifellos begnadeten Talents bis zum Ende der Hinrunde weiter nach unten zeigen und Sancho auch außerhalb des Platzes die arrogante Diva geben, dann spricht vieles für eine frühzeitige Trennung.