Nach vier Niederlagen in Folge und wohl auch aufgrund der ausgeprägten Unruhe im Umfeld hat der VfL Bochum am Mittwochabend wieder einmal die Reißleine gezogen und das gleich doppelt. Der Revierklub gab die Trennung von Sportvorstand Christian Hochstätter bekannt und zugleich auch die Entlassung von Trainer Jens Rasiejewski.
“Diesen Entschluss haben wir uns nicht leicht gemacht. Wir sind uns aber bewusst, dass wir im Kampf um den Klassenerhalt vor einem bedeutenden Spiel gegen Darmstadt stehen, für das wir alle Kräfte bündeln müssen. Diese Partie hat für uns höchste Priorität. Es geht einzig und allein um den VfL Bochum 1848”, kommentierte der selbst auch mächtig unter Beschuss stehende Aufsichtsratsvorsitzende Hans-Peter Vilis die Maßnahme auf der offiziellen Webseite des Vereins.
Letztlich war es eine Entscheidung, die mehr oder weniger unausweichlich war. Das Tischtuch zwischen den Fans und großen Teilen der Mannschaft auf der einen sowie Hochstätter auf der anderen Seite war seit längerem zerschnitten und auch intern ist der Rückhalt für den Ex-Profi deutlich geschwunden. Dass Hochstätter den Verein am Montagabend im Rahmen eines Fantalks dem Vernehmen nach als ohne ihn nicht handlungsfähig bezeichnet und diverse Interna ausgeplaudert haben soll, wird nun teilweise sogar so gewertet, dass der Sportvorstand seinen Rauswurf provozieren wollte. Dass im Zuge dessen auch Rasiejewski, an dem es laut einem Bericht der “Bild” innerhalb der Mannschaft wachsende Zweifel gegeben haben soll, seinen Hut nehmen musste, war die logische Konsequenz.
Gerüchte um Schubert, Storck und Slomka
Am heutigen Donnerstag werden im Rahmen einer Pressekonferenz, die eigentlich dem Spiel am Freitag gegen den SV Darmstadt 98 gewidmet sein soll, mit Heiko Butscher und Sebastian Schindzielorz bereits die Nachfolger vorgestellt. Während Schindzielorz, der schon bisher im Management mitarbeitete, wohl als Dauerlösung auf der Hochstätter-Position vorgesehen ist, wird der bisherige Assistent Butscher voraussichtlich maximal zwei Spiele als Interimstrainer auf der Bank sitzen. Vielmehr soll sich der VfL um eine zeitnahe Lösung in der Trainerfrage bemühen, die nach Möglichkeit zu Beginn der nächsten Woche präsentiert werden soll.
Gerüchteweise gehandelt wurden schon vor der Trennung von Rasiejewski die vereinslosen Andre Schubert und Mirko Slomka. Der “Kicker” wirft zudem mit Bernd Storck, der bis Oktober 2017 Nationaltrainer Ungarns war und der in den 80er-Jahren für den VfL spielte, einen weiteren Namen in die Runde.