Nach sechs sieglosen Spielen in Folge ist der VfL Bochum mittlerweile im Abstiegskampf der 2. Bundesliga angekommen. Nur ein Tor trennt die Blau-Weißen noch von Dynamo Dresden auf dem Relegationsplatz und das, obwohl der Revierklub im Sommer eigentlich den Aufstieg in die Bundesliga auf der Agenda hatte. Doch von dieser Zielsetzung hat sich Sportvorstand Christian Hochstätter längst wieder verabschiedet und darüber hinaus im Interview mit der “Reviersport” nun weitere Fehler eingeräumt.
So bezeichnete Hochstätter den Zeitpunkt der Entlassung von Trainer Ismail Atalan wenige Tage nach der Mitgliederversammlung als ebenso falsch wie die Anstellung seines Sohnes als Teambetreuer. Darüber hinaus kündigte Hochstätter an, sich bei weitreichenden Entscheidungen künftig mehr Zeit lassen zu wollen. Nachvollziehbar deshalb, dass der VfL Bochum in der Trainerfrage am aufgestellten Fahrplan festhält und mit Jens Rasiejewski in die Winterpause geht, dessen Ablösung nach jetzigem Stand dann aber wahrscheinlich ist.
Sieben Punkte aus sechs Ligaspielen und das Pokal-Aus beim SC Paderborn sind keine wirklich überzeugende Bilanz des vorherigen U19-Trainers, der von Anfang an relativ klar als Interimslösung bezeichnet wurde.
Frontzeck dementiert Kontakte
Schon seit Wochen halten sich rund um die Castroper Straße Spekulationen um den möglichen neuen Trainer des VfL Bochum nach der Winterpause, wobei der seit seinem Aus als U23-Trainer des FC Bayern München im Frühjahr vereinslose Heiko Vogel am heißesten gehandelt wird. “Bild” nennt zudem auch Ciriaco Sforza als Kandidaten, der ebenfalls nicht gebunden wäre und in den letzten Monaten unter anderem auch schon beim 1. FC Kaiserslautern gehandelt wurde.
Gerüchte um Michael Frontzeck, der als Vertrauter Hochstätters gilt, haben dagegen wohl keine Grundlage. Der 53-Jährige, der seit seinem Rücktritt bei Hannover 96 kurz vor Weihnachten 2015 auf einen Job wartet, dementierte gegenüber “Bild” Kontakte nach Bochum. Ein Engagement von Frontzeck würde freilich auch den ohnehin nicht geringen Druck auf Hochstätter nochmals erhöhen und ist nicht zuletzt deshalb unwahrscheinlich, weil man sich nicht dem Vorwurf der Vetternwirtschaft wird aussetzen wollen.