Einen Tag nach der 0:1-Niederlage bei Erzgebirge Aue, dem elften sieglosen Spiel in Folge, hat der SV Darmstadt 98 die Reißleine gezogen und sich allen Treuebekenntnissen zum Trotz von Trainer Torsten Frings getrennt. Der Absturz auf den Relegationsplatz und die zuletzt gezeigten Leistungen der Lilien ließen rund ums Böllenfalltor die Alarmsirenen schrillen, sicher auch mit dem von der Bundesliga in die 3. Liga durchgereichten SC Paderborn als mahnendem Beispiel.
Aus dieser misslichen Lage befreien soll die Lilien nun offenbar ein alter Bekannter. Am Sonntag verdichteten sich die Anzeichen dafür, dass Erfolgtrainer Dirk Schuster vor der Rückkehr ans Böllenfalltor steht. Der 49-Jährige, der seit seiner Entlassung beim FC Augsburg im Dezember 2016 seit rund einem Jahr ohne Job ist, soll laut dem “hr-sport” bereits am Sonntag zu Gesprächen in Darmstadt gewesen sein. Dabei dürften auch die Dinge auf den Tisch gekommen sein, die Schusters Abschied im Sommer 2016 in Richtung Augsburg nach zuvor dreieinhalb höchst erfolgreichen Jahren samt Durchmarsch von der 3. Liga bis in die Bundesliga und dem dortigen Klassenerhalt belastet haben.
Differenzen offenbar ausgeräumt
Doch die damaligen Differenzen, die zum Teil auch öffentlich ausgetragen wurden, scheinen aus der Welt geschaffen, wobei sich Präsident Rüdiger Fritsch bisher noch nicht zu Namen äußern wollte, sondern lediglich allgemein erklärte, dass im wichtigen Kellerduell am Sonntag bei der SpVgg Greuther Fürth nach Möglichkeit keine Interimslösung auf der Bank sitzen soll: “Wir wollen bestenfalls schon beim Spiel in Fürth einen neuen Cheftrainer haben, der dann auch bis zum Saisonende die Verantwortung übernimmt.”
Alternativen wären vorhanden
Dass Schuster sein für gestern geplantes Mitwirken beim “Doppelpass” auf “Sport1” kurzfristig abgesagt hat, passt ins Bild und ist ein weiteres Anzeichen für die bevorstehende Rückkehr des einstigen Verteidigers auf die Trainerbank. Sollte es wider Erwarten mit Schusters Comeback in Darmstadt nichts werden, gelten die aktuell arbeitslosen Ismail Atalan, Bernd Hollerbach und Jens Keller als Alternativkandidaten.