Manchmal schreibt der Fußball Geschichten, die können sich selbst hartgesottene Experten nicht vorstellen. So geschehen im Spiel des MSV Duisburg gegen den FC Ingolstadt in der 2. Bundesliga. Während einer hektischen Partie in der MSV-Torwart bereits in der 12. Minute eine Foulelfmeter des FC Ingolstadt gehalten hatte und eine Minute später durch ein Tor von Ahmed Engin selbst in Führung ging, stand der Torwarts des MSV dann erneut ungewollt im Mittelpunkt.
Das vermeintliche 2:0 durch die “Zebras” erzielt wurde (18.) dreht sich der Keeper des MSV mit dem Rücken zum Spielfeld und will etwas trinken. Er bekommt allerdings nicht mit, dass der Schiedsrichter wegen einer Abseitsstellung den Treffer die Anerkennung verwehrte. Den anschließenden Freistoß für den FC Ingolstadt nutze Stefan Kutschke gerne, da er ohne Gegenwehr des Torwarts einnetzen zum zwischenzeitlichen 1:1 einnetzen konnte (18.).
Der Betroffene sagte im Anschluss der Partie Folgendes bei Sky:
“Enis köpft vorne das 2:0, alle jubeln und auch die Tormusik geht an. Daraufhin habe ich mich umgedreht und wollte einfach was trinken, als plötzlich der Ball bei mir ins Tor geht. Da war die Musik noch nicht mal aus. […] Klar, jetzt kann ich darüber schmunzeln – aber es war eine ganz kuriose Szene. Die nächsten Spiele lege ich meine Trinkflasche nicht mehr ins Tor“
Partie entgleitet Schiedsrichter
Dem Schiedsrichter der Partie – Johann Pfeiffer – entglitt danach aber zusehends das Spiel. Nach knapp einer halben Stunden hatte schon 4 Spieler die Gelbe Karte gesehen. Nach 44. Minuten sah dann auch n och Ingolstads Almog Cohen. Man merkte ihm an, dass die Erfahrung offensichtlich fehlte. Es war erst sein zweites Spiel. So äußerten sich dann auch die Spieler:
“Wir haben alle gemerkt, dass es erst sein zweites Spiel ist. Er macht aber auch nicht mehr viele.”
Leider stand der Unparteiische dann auch in einer letztlich spielentscheidenden Szene im Mittelpunkt. In der 66. Minute kam es zu einem Zweikampf zwischen MSV-Stümrer Stanislav Iljutcenko und Gäste-Kepper. Der Stürmer ließ sich nach einem vermeintlichen Rempler des Torwarts fallen – Pfeiffer entschied erneut auf Elfmeter – zu Unrecht. Die Westfalen nahmen das Geschenk dankend an und erhöhten durch Borys Tashchy zum 2:1-Endstand.
FC Ingolstadt: “Das Schlechteste was ich je gesehen habe.”
Die Betroffenen des FC Ingolstadt waren folgerichtig mehr als bedient. Das die Partie durch den Unparteiischen in einer solche Richtung gelenkt wurde, konnte Innenverteidiger Marvin Matip nicht verstehen:
“Unabhängig vom Ergebnis: Das ist in 14 Jahren meiner Profikarriere das schlechteste, was ich je gesehen habe.”
In dieser Kritik wurde er auch statistisch untermauert. So erkannt Pfeiffer ein eindeutiges Handspiel nicht mit Gelb und verbannte auch Ingolstadts Co-Trainer André Mijatovic auf die Tribüne. Der Schiedsrichter machte in der gesamten Partie einen äußerst unsicheren Eindruck und wurde seiner Rolle als umsichtiger Spieler nicht gerecht.
Dass MSV-Torwart Mark Flekken während der Partie eine solche kuriose Szene beisteuern konnte, passte hierbei fast ins Gesamtbild dieses Spiels. Den Duisburgers war es egal, sie freuten sich über den willkommenen Sieg.