In der Ende Januar in den meisten Ländern abgelaufenen Wintertransferperiode hat sich Lamine Sane mächtig verpokert. Der senegalesische Innenverteidiger wollte den SV Werder Bremen mit aller Macht verlassen und erschien deshalb nicht zum Training, doch der angedachte Wechsel nach Frankreich zum FC Metz zerschlug sich letztlich. Nun aber ist Sane doch noch anderweitig untergekommen.
Auch in der Hoffnung auf eine WM-Teilnahme mit dem Senegal wäre es für den Innenverteidiger fatal gewesen, ein halbes Jahr gar nicht zu spielen. Und in Bremen wurde Sane als Reaktion auf sein Fehlverhalten deutlich signalisiert, dass es kein Zurück in den Profikader geben wird. Nun aber kann der 30-Jährige in den USA bei Orlando City SC Spielpraxis sammeln und sich so für ein Comeback in der Nationalmannschaft empfehlen, das gleichwohl alles andere als sicher ist.
Baumann bestätigt noch nicht
Bremens Sportdirektor Frank Baumann zeigte sich am Montag in einer Presserunde zwar noch zurückhaltend, deutete aber schon an, dass der Wechsel über die Bühne gehen wird: “Lamine ist in Orlando zu Gesprächen. Es kann durchaus sein, dass es klappt, morgen sind wir vermutlich schlauer.” Dass Sanes Bruder Salif, bei Hannover 96 unter Vertrag, den Wechsel mit dem Posten eines Bildes von Lamine im neuen Trikot bereits mehr oder weniger offiziell machte, spielte bei Baumanns Aussagen freilich keine Rolle. Von Vereinsseite wird der Transfer erst dann offiziell bestätigt, wenn die Tinte trocken ist.
Ob Werder noch eine Ablöse für den Verteidiger erhält, ist nicht bekannt. Wahrscheinlich ist es aber nicht, dass aus Orlando Geld fließt, zumal der Wechsel laut amerikanischen und französischen Medien ablösefrei erfolgen soll. Immerhin aber spart Werder das Restgehalt Sanes bis zum 30. Juni 2018. Dann wäre der Vertrag ohnehin ausgelaufen. Und weil Sane, der in den USA einen Vertrag über zwei Jahre erhalten soll, 2016 ablösefrei von Girondins Bordeaux an die Weser gekommen ist, hält sich der finanzielle Verlust in Grenzen.