Die TSG 1899 Hoffenheim hat wahrlich schon ruhigere und angenehmere Zeiten erlebt als momentan. Sportlich läuft es beim Klub aus dem Kraichgau nicht wirklich rund, wie das gestrige 1:1 gegen den SC Freiburg erneut bestätigte, und abseits des Rasens gibt es gleich mehrere Störfaktoren. So kritisierte Trainer Julian Nagelsmann das Publikum, während das Engagement von Hans-Dieter Flick als Geschäftsführer nach nur sieben Monaten wohl in Kürze still und heimlich zu Ende gehen wird.
Eigentlich mit einem Vertrag bis 2022 ausgestattet, wird sich Flick in KĂĽrze wieder von der TSG verabschieden. Laut “Bild” hat der 53-Jährige seinen Dienstwagen bereits vergangene Woche auf der Geschäftsstelle abgegeben und wird sein Arbeitspapier zeitnah auflösen. Klar ist damit freilich auch, dass sich an den Strukturen innerhalb des Vereins erst einmal nichts verändern wird, da Flicks Vorstellungen von einer Neuordnung letztlich vehement abgelehnt worden sind.
Trainer Nagelsmann, der mit dem von Kevin Vogt ebenso leichtfertig wie unnötig verursachten Elfmeter zum Freiburger Ausgleichstreffer haderte, machte derweil auf der Pressekonferenz seinem Ă„rger ĂĽber die Pfiffe im Stadion bei RĂĽckpässen Luft: “Wir wären gerne besser, aber dennoch waren wir in dieser Saison noch nie schlechter als Neunter. Was machen dann die Fans der Mannschaften, die hinter uns stehen? Die vom Zehnten stĂĽrmen das Feld? Die vom Elften nehmen einen Spieler mit nach Hause? Und die vom Zwölften machen den Mannschaftsbus kaputt?”
Viele personelle Fragezeichen
Klar ist, dass es für Hoffenheim schwer werden wird, wieder nach Europa zu kommen. Und für die neue Saison wird sich ein größerer Umbruch im Kader wohl nicht vermeiden lassen. Der vom FC Bayern München nur ausgeliehene Serge Gnabry verlässt den Verein ebenso wie Mark Uth, den es zum FC Schalke 04 zieht. Weitere Akteure wie Nadiem Amiri oder Kerem Demirbay besitzen Ausstiegsklauseln und haben andernorts ebenso Interesse geweckt wie Abwehrchef Vogt, den Klubs aus der englischen Premier League auf dem Zettel haben sollen. Und nicht zuletzt ist auch die Zukunft von Trainer Nagelsmann weiter in der Diskussion. Langweilig dürfte es in Sinsheim somit in den nächsten Monaten nicht werden.
Mit Saman Ghoddos vom schwedischen Pokalsieger Östersunds FK, der gerade in der Europa League am FC Arsenal gescheitert ist, soll indes auch schon ein möglicher Neuzugang im Fokus stehen. Der Iraner steht aber auch bei diversen anderen Vereinen auf dem Wunschzettel.