Nach dem mageren 2:2 gegen den SC Freiburg vor heimischen Publikum kritisiert Roman Bürki die Fans für Ihre Pfiffe. Sportdirektor Michael Zorc pfeift ihn umgehend zurück und macht das Ganze erst zu einem “Thema”. Ist der BVB noch zu retten oder wird er zu einem neuen FC Hollywood?
Es vergeht scheinbar kaum ein Tag, an denen die Mannschaft und Verantwortliche des BVB in Ruhe arbeiten können. Ohne das es irgendwelche störenden Nebengeräusche über den wechselwilligen (und wohl auch bald transferierten Aubameyang bis hin zum fluchenden Roman Brüki. Es herrscht massive Unruhe im Verein, die zum Teil “hausgemacht” zu sein scheint wie Sky-Experte Didi Hamann am Sonntag bei Wontorra – der Fußball-Talk wiederholt zu verstehen gab.
Allerdings stößt die heftige Reaktion des BVB-Torhüters Medien, Spielern und Verantwortlichen gleichermaßen übel auf. Wenn man – wie Roman Bürki am Samstag nach dem Spiel gegen den SC Freiburg – die Fans öffentlich kritisiere, begeben man sich auf ganz “dünnes Eis”. Zumal der Torhüter selbst lange Zeit heftig in der Kritik stand. Außer ihm, teilte dann auch scheinbar niemand öffentlich diese Meinung – ein möglicherweise schwerwiegender Fauxpas des schweizer Nationaltorhüters.
Zorc zählt Bürki an – der rudert zurück
Sportdirektor Michael Zorc ließ dann auch nicht lange mit einer Reaktion auf sich warten:
“Die Aussage ist unangemessen und inhaltlich falsch. Ich empfehle den Spielern, die 90 Minuten nochmal am Stück anzusehen, da müssen sie aufpassen, dass sie nicht selbst pfeifen.”
Eine derart deutliche Reaktion gab es allerdings nicht einmal im Verhältnis zur Tragweite der Causa Aubameyang, was durchaus auch in der Talk-Runde bei Sky am Sonntag-Vormmttag verwunderte. Wird hier etwas mit zweierlei Maß gemessen?
Roman Bürki ruderte dann auch ziemlich schnell zurück und gab an, dass er diese Aussage im Zusammenhang mit den bereits am Anfang stattfindenden Pfiffen bei Rückpassen getätigt habe. Er musste auch zugeben, dass im Gesamtbild die Pfiffe am Ende natürlich durchaus ihre Berechtigung hatten. Allerdings war auch einhellige Meinung, dass die Fans, nach den letzten Monaten auf jeden Fall das Recht hatten zu pfeifen, wenn die Mannschaft seit Monaten nicht mehr vernünftig (und ergebmistechnisch vorteilhaft) spielt.
BVB entwickelt sich vom Bayern-Verfolger zum Krisenklub
Sagte man früher gerne dem FC Bayern München nach, sie seien der FC Hollywood, so ist der BVB auf dem besten Wege eine Neuauflage ein paar 100 Kilometer weiter westlich zu etablieren. Was hier in den letzten Monaten vor und nach der Entlassung von Trainer Thomas Tuchel geschehen ist, ist nicht mehr logisch zu erklären.
Man lässt Aubameyang, Dembele und Co. machen was sie wollen und sich gegebenenfalls sogar aus dem laufenden Vertrag herausstreiken und auf der anderen Seite kann man die sportlichen Ziele nicht mehr erreichen, weil der Klub nicht zur Ruhe kommt. Die ständigen Störfeuer aus alle möglichen Richtungen sind Gift für einen ursprünglich vernünftig und harmonisch geführten Verein.
Sollte der BVB das nicht in den Griff bekommen – nach dem sehr wahrscheinlichen Transfer von Torjäger Pierre-Emerick Aubameyang besteht ja die Chance dazu – und kann sich nicht endlich auch einmal ein Spieler in führende Position in der Mannschaft bringen, dann könnte der BVB ernsthaft die Qualität zur Champions League-Teilnahme verlieren. Kapitän Marcel Schmelzer müsste eigentlich der “Leitwolf” auf dem Platz sein. Allerdings kommen von ihm weder sportliche noch mannschaftsdienliche Argumente. In Erinnerung bleiben zurzeit eigentlich nur seine harte Kritik an Tuchel nach dem Pokalsieg 2017 (danach wurde Tuchel entlassen) und die Kritik an Aubameyang (wird offensichtlich transferiert).
Eine erschreckende Entwicklung!