Die Launen beim DFB-Pokalsieger könnte nach den peinlichen Ausscheiden aus der Europa League gegen Salzburg weitaus besser sein. Sinnbildlich dafür steht Mario Götze. Er wurde aufgrund seiner wiederholt dürftigen Leistungen nun öffentlich vom Trainer angezählt. Der Nationalspieler sieht die Kritik allerdings ein und stimmt dem Trainer zu.
Die Saison des BVB und auch von Mario Götze verläuft in einem ständigen Auf und Ab. Leider überwiegen – zumindest spielerisch – meist die Abwärtstrends. Wurde die Mannschaft von Peter Stöger (damals noch von Peter Bosz trainiert) zu Saisonbeginn noch für ihren aggressiven Angriffsfußball gefeiert, so stellte sich nach 8 Spieltagen die Ernüchterung ein. Von da an ging es spielerisch (und bis zur Demission von Bosz auch sportlich) nur noch bergab.
Mario Götze hatte sich bis zuletzt eigentlich vermehrt durch einige gute Auftritte hervorgetan und war zumindest noch eine Konstante – auch wenn ihm das Niveau der vergangenen Top-Jahre fehlte. In den letzten Spielen baute aber auch der WM-Siegtorschütze deutlich ab und absolvierte in den beiden Spielen gegen den FC Salzburg in im Achtelfinale der Europa League zwei seiner schlechtesten Spiele seit seiner Genesung.
Stöger Kritisiert Mario Götze öffentlich
Man darf zwar nicht den Fehler machen und am sensiblen Nationalspieler die spielerische Misere des BVB über die komplette Saison hinweg fest zu machen. Aber ein Stück weit verantwortlich ist auch er dafür. Er gilt seit jeher als einer der größten Talente des deutschen Fußball. Nur leide wurde er dieser Rolle zu selten gerecht. Seit seiner Rückkehr zum BVB (und seiner Genesung von einer langwierigen Stoffwechselerkrankung) kam Götze nur langsam in Form. Gerade jetzt, wo man unter Peter Stöger zwar national weiter im Soll ist, aber international und spielerisch weit unter den Erwartungen bleibt.
Nach der wieder einmal dürftigen Leistung im Rückspiel der Europa League gegen den FC Salzburg hat nun auch Peter Stöger langsam die Geduld mit seinen Spielern verloren. Dabei nahm er sich speziell Mario Götze vor, da dieser in keinster Weise jene Aufgaben erfüllt hatte, die in diesem Spiel für ihn vorgesehen waren.
Stöger formulierte das folgendermaßen:
“Bei Mario Götze waren wir ganz einfach nicht zufrieden mit dem, was er angeboten hat. Die Dinge, die wir sehen wollten, nämlich ordentliches Passspiel, Bewegung auf gefährlichen Positionen und Tiefgang, da war gar nichts zu sehen.”
Ein vernichtendes Urteil über den Nationalspieler.
Götze reagiert auf Kritik
Nun könnte man erwarten, dass der Spieler gereizt auf derartige Worte reagiert. Das Gegenteil ist der Fall:
“Ich bin dem Trainer dankbar, dass er mich auf meine Defizite hingewiesen hat und ich werde stark daran arbeiten.”
Das zeigt durchaus große Reife. Man kann nur hoffen, dass sich Götze in den kommenden Spielen – genau wie die gesamte Mannschaft – am Riemen reißt und jetzt in der Bundesliga beweist, dass sie doch eine Spitzenmannschaft sind. Insbesondere das Spielerische sollte sich stark verbessern.