Es war alles anderes als ein normales Aufeinandertreffen zweier Bundesliga-Klubs am Montagabend in Frankfurt. Das erste Montagsspiel in der Geschichte der 1. Bundesliga sollte vor allem von vielen Protesten überlagert werden, die letztlich aber allesamt friedlich abliefen. Am Ende siegt die Frankfurter Eintracht gegen RB Leipzig mit 2:1 und hat diesen Sieg dabei vor allem einer großen Mentalität zu verdanken.
Schon im Vorfeld der Begegnung kündigten insbesondere die Frankfurter Anhänger Proteste gegen die Ansetzung der Partie an. Der Verein handelte hier klug und ließ die Fans nach Absprache zum Anpfiff der Partie sogar in den Innenraum und hinter die Bande, damit sie dort zwei riesige Protestbanner anbringen konnte. Der Anpfiff verzögerte sich daher um gut fünf Minuten. Nach dem das Spiel dann zwei Minuten lief, nahmen die Fans ihre Banner wieder ab und gingen geordnet und ruhig zurück auf ihre Plätze. Damit aber nicht genug: Während die Eintracht den Ball hatte, herrschte erschreckende Stille auf den Rängen, bei Ballbesitz Leipzig hingegen schmetterte den Spielern ein ohrenbetäubendes Pfeifkonzert mit Trillerpfeifen entgegen. Da verwunderte es nicht, dass der ein oder andere Spieler die Pfiffe von Schiedsrichter Zwayer sogar überhörte. Der Fanblock der Gäste blieb derweil so gut wie leer.
Fußball gespielt wurde dann aber auch noch. Die erste Viertelstunde gehörte komplett den Gästen aus Leipzig, die nach einer wundervollen Kombination über mehrere Stationen dann auch schon nach 13 Minuten in Führung gehen konnten.
Kurz darauf hatte die Eintracht durch Chandler die Chance auf den Ausgleich, vergab allerdings. In der 21. Minute sollte Chandler dann aber doch zu seinem Treffer kommen, als er nach einer Ecke aus dem Gewühl heraus den Spielstand egalisierte. Nur fünf Minuten später drehten die Hausherren durch Boateng die Partie sogar und verwandelte die Commerzbank-Arena kurzzeitig doch noch in ein Tollhaus.
Videobeweis sorgt erneut für Aufruhe
Nach einer halben Stunde dann der nächste Aufreger. Schiedsrichter Zwayer entschied auf Strafstoß für Leipzig, sah dabei ein Foul von Rebic an Sabitzer. Doch der Videoassistent meldete sich und gab den Hinweis, die Entscheidung aufgrund einer vorausgegangenen Abseitsstellung zurückzunehmen. Wirklich aufgeklärt werden konnte die Szene aber auch nach mehrmaligem Ansehen der Wiederholungen nicht. Es blieb somit beim 2:1 für Frankfurt.
Die zweite Spielhälfte sah sich erneut einer Verzögerung ausgesetzt, als die Frankfurter Toilettenpapier und Tennisbälle auf das Feld warfen. Ein Reinigungskommando beseitigte anschließend die Tennisbälle, doch nur wenig später flogen die nächsten Bälle von den Rängen.
Spielerisch kam dann im zweiten Spielabschnitt nicht mehr viel. Dennoch war es ein ansehnliches Spiel, das von seiner intensiven Zweikampfführung lebte. Am Ende investierte die Eintracht aber mehr, hielt die Bälle vorne gut und gewinnt dadurch letztlich auch verdient. Für Frankfurt bedeutet das in der Tabelle nun Rang drei, während die Leipziger auf Platz fünf abrutschen.