Der Jubel nach dem späten 2:1-Siegtreffer im Rheinderby gegen Borussia Mönchengladbach war beim 1. FC Köln schier grenzenlos. Dennoch könnten die Vorkommnisse aus der Halbzeitpause, bei welchen ein Banner der Gäste gestohlen wurde, nun Folgen für die Kölner haben. Rainer Bonhof zeigt für die Aktion nur wenig Verständnis und wirft dem Ordnungsdienst „brutales Versagen“ vor.
Es war ohnehin ein sehr hitziges Derby, das nicht nur auf dem Platz brisant geführt wurde, denn auch auf den Rängen ging es ordentlich zu Sache. Für den 1. FC Köln könnte eine Szene aus der Halbzeit aber nun ein Nachspiel haben. In der Pause entwendete ein als Ordner verkleideter Ultra des 1. FC Köln ein Banner aus dem Gästebereich von Borussia Mönchengladbach. Als dieser auf dem Weg zurück in den Fanbereich war, machten sich die Anhänger der Borussia auf, den Dieb zu stellen und das Banner zurückzuholen. Dabei wurden sie allerdings vom Kölner Sicherheitsdienst und der Polizei aufgehalten, wobei es kurzzeitig zu unschönen Szenen gekommen ist.
In der Ultra-Szene ist der Verlust einer Fahne verpönt und mit einer herben Niederlage gleichzusetzen. Der Verlust wiegt so schwer, dass man in der Regel im Anschluss daran die Unterstützung für die eigene Mannschaft einstellt und die restlichen Fahnen und Banner einrollt, was die Gladbacher dann auch letztlich taten.
Der DFB leitete nun ein Ermittlungsverfahren gegen den 1. FC Köln ein und forderte den Verein auf, eine Stellungnahme zu den Geschehnissen abzugeben.
Bohnhof reagiert mit Unverständnis
Am Montagabend äußerte sich auch Borussia Mönchengladbachs Vizepräsident und Ex-Profi Reiner Bonhof zum dem Vorfall, hatte dabei aber nichts als Unverständnis für den Sicherheitsdienst des FC übrig. „Was wäre gewesen, wenn da jemand was völlig anderes vorgehabt hätte, als eine Fahne zu klauen? Und keiner reagiert auf dem Platz. Da frage ich mich, ist das jetzt Sicherheitsdienst oder ist das ein Dienst am Fan? Und das muss man infrage stellen“, so Bonhof bei RTL Nitro.