Den absoluten Super-GAU hat Borussia Dortmund am gestrigen Mittwoch vermieden, allerdings auch nur dank der Schützenhilfe von Tottenham Hotspur. Denn hätten die Spurs ihr abschließendes Gruppenspiel gegen APOEL Nikosia nicht gewonnen, wäre der BVB nach der eigenen 2:3-Pleite bei Real Madrid auf den letzten Gruppenplatz abgerutscht und hätte damit nicht einmal in der Europa League überwintern dürfen.
Nun ist die Borussia im neuen Jahr zumindest im kleineren der beiden Europapokalwettbewerbe dabei, allerdings bei der Auslosung der Zwischenrunde nicht gesetzt, wodurch gleich ein starker Gegner wie der FC Arsenal, der AC Mailand oder der FC Villarreal droht. Sportlich ist die Europa League natürlich durchaus auch interessant, finanziell aber nicht ansatzweise mit der Champions League zu vergleichen. Das Aus in der Königsklasse kostet den BVB im Vergleich zum Viertelfinal-Einzug im letzten Jahr sicherlich einen zweistelligen Millionenbetrag, der wohl nur dann halbwegs aufgefangen werden könnte, wenn die Europa League gewonnen wird.
Stürmer und Verteidiger auf der Agenda
Nichtsdestotrotz besitzt der BVB nicht zuletzt dank des Verkaufs von Ousmane Dembele an den FC Barcelona über genügend finanzielle Mittel, um im Winter auf die Talfahrt der letzten Wochen mit Neuzugängen zu reagieren, die auch wegen vieler verletzter Spieler sinnvoll erscheinen. Während im Angriff nach einer Alternative zu Pierre-Emerick Aubameyang, um den sich weiter Wechselgerüchte ranken, gesucht wird, scheint mit Blick auf die vielen Gegentore und die wenig überzeugenden Defensivleistungen vor allem auch die Verpflichtung eines neuen Abwehrspielers nötig.
Auch Leipzig an Akanji dran
Das sehen die Dortmunder Verantwortlichen offenbar genauso und haben deshalb mehr als nur ein Auge auf Manuel Akanji vom FC Basel geworfen. Der 22-Jährige gilt als großes Innenverteidigertalent und gehört längst auch zum Kader der Schweizer Nationalmannschaft. Der BVB hat den vom Schweizer Boulevard-Blatt “Blick” auch mit RB Leipzig in Verbindung gebrachten Akanji mehrfach beobachtet und könnte bereits im Winter Ernst machen. Angesichts eines noch bis 2021 laufenden Vertrages, der dem Vernehmen nach keine Ausstiegsklausel enthält, wäre eine Verpflichtung des Defensivtalents aber sicher mit einer Ablöse im zweistelligen Millionenbereich verbunden.