Sechs Punkte nach 17 Spielen bedeuten zwar unverändert eine alles andere als gute Ausgangsposition, doch aufgegeben hat man beim 1. FC Köln den Glauben an den Klassenerhalt noch nicht. Der 1:0-Sieg im letzten Hinrundenspiel gegen den VfL Wolfsburg hat die Hoffnung auf eine Aufholjagd ebenso genährt wie nun die ersten Testspiele am gestrigen Samstag. In Bielefeld gewann der FC den Wintercup, was fraglos nicht überzubewerten ist, aber angesichts der gezeigten Leistungen gegen Hertha BSC (0:0, 4:1 im Elfmeterschießen) und Arminia Bielefeld (1:0) durchaus Mut Macht.
Unter Trainer Stefan Ruthenbeck steht die Defensive offenkundig wieder stabiler wie zuvor in den letzten Monaten unter Trainer Peter Stöger, während eine neue Spielidee mit schnellem Umschalten bei Balleroberung sehr klar zu erkennen ist. Dass sich Neuzugang Simon Terodde, der gestern gegen Hertha im Einsatz war, trotz zweier vergebener Torchancen bereits als Fixpunkt im Sturmzentrum funktionierte, der viele Bälle behaupten und für nachrückende Mitspieler ablegen konnte, war ein weiterer positiver Aspekt.
Ebenso wie das Comeback von Nationalspieler Jonas Hector dreieinhalb Monate nach seinem im Europa-League-Spiel beim FC Arsenal erlittenen Syndesmoseriss. Hctor agierte gegen Berlin auf der linken Abwehrseite, wo er es bis in die Nationalmannschaft brachte, und nicht wie in den letzten Spielen unter Stöger im zentralen Mittelfeld, wobei aber nicht auszuschließen ist, dass der gebürtige Saarländer kommende Woche zum Rückrundenauftakt gegen Borussia Mönchengladbach wieder zentral gefragt sein wird.
Neue Konkurrenz beim DFB
Auf jeden Fall will Hector schnell wieder zu alter Form finden. Auch, um seinen Platz im Nationalteam zu verteidigen, nachdem ihm während seiner verletzungsbedingten Abwesenheit mit Marvin Plattenhardt (Hertha BSC), Marcel Halstenberg (RB Leipzig) und auch Philipp Max (FC Augsburg) neue Konkurrenz erwachsen ist. Und für Hector könnte es auch darum gehen, sich schon für den kommenden Sommer ins Schaufenster zu rücken, denn im Falle des nicht unwahrscheinlichen Kölner Abstieges wäre der 27-Jährige bei aller Verbundenheit zu den Geißböcken wohl kaum zu halten.
Schon jetzt haben sich offenbar Interessenten in Stellung gebracht. Laut “Sportbuzzer.de” sollen mit Borussia Dortmund und dem FC Barcelona zwei Top-Teams bereits Angebote vorgelegt haben. Da Hector in seinem bis 2021 laufenden Vertrag eine Ausstiegsklausel besitzt, könnte der FC einen Abgang nicht verhindern, sollte ein anderer Verein die festgeschriebene Ablöse in bislang unbekannter Höhe bezahlen.